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Nachhaltigkeit geht alle an

Tomato Masters kooperiert nachhaltig mit Fischfarm

Nachhaltigkeit ist in aller Munde.  Der Fruchtgemüseerzeuger Tomato Masters aus dem ostflämischen Deinze indes geht völlig neue Wege und nutzt Synergien mit der benachbarten Fischfarm Aqua4C.

„Wasser ist das blaue Gold der Zukunft“, ist sich Tom Vlaemynck , Geschäftsführer von Tomato Masters, sicher.  „Deshalb hat unser familiengeführtes Unternehmen längst die Weichen für einen äußerst sorgfältigen Umgang mit dem kostbaren Nass gestellt.  Kein Tropfen Regenwasser, der auf den 21,3 ha großen Gewächshauskomplex fällt, geht verloren.  Hierfür wurden drei gigantische Regenwasserauffangbecken mit einer Gesamtkapazität von 125 Millionen Liter Regenwasser gebaut.“


Die Regenwasserauffangbecken von Tomato Masters haben eine Kapazität von 125 Millionen Liter. Foto: © Tomato Masters

Und genau dieses Wasser hatte Aqua4C im Visier, als sich der Betrieb in der Nachbarschaft von Tomato Masters ansiedelte.

Schnell war beiden Unternehmen klar, dass sie einander perfekt ergänzen, was in eine innovativ-nachhaltige Kooperation mündete. „Aqua4C benötigt täglich 50.000 Liter Wasser aus unserem Regenwasserbecken. Im Gegenzug erhalten wir das aufbereitete nitrat-, phosphor- und kaliumreiche Abwasser der Fischbecken, das als Nährstoff für die Tomaten-, Paprika- und Gurkenerzeugung geradezu prädestiniert ist. Gleichzeitig wird unser Düngemittelbedarf um 10 bis 20 Prozent gesenkt, was wiederum der Umwelt zugute kommt“, so Vlaemynck.


Aqua4C erzeugt jährlich rund 100 Tonnen Süßwasserbarsch. Foto ©Aqua4C

Im Rahmen des von Tomato Masters initiierten gemeinsamen Wasserprojektes ‘SamenWater 2.0‘ wird das Regenwasser der Industriezone Deinze ebenfalls gesammelt.  „Hier kommen weitere 14.000 m3 Wasser zusammen, die wir im Bedarfsfall für die Bewässerung unserer Glashäuser nutzen können.  Somit sind wir in puncto Wasserversorgung mittlerweile 100 Prozent autark“, schwärmt Vlaemynck.

Das Unternehmen setzt bei der Fruchtgemüsekultur auf Anbaurinnen, die wesentlich zur optimalen Nutzung des Regenwassers beitragen. Überschüssiges Wasser wird aufgefangen, entkeimt und als Gießwasser wiederverwendet.


Bei der Fruchtgemüsekultur setzt Tomato Masters auf Anbaurinnen. Foto: © Tomato Masters

Zur Beheizung der Gewächshäuser wurden zwei Blockheizkraftwerke gebaut, die neben  dem eigenen Betrieb 15.000 benachbarte Familien ganzjährig mit Strom versorgen. Während in einem herkömmlichen Kraftwerk die Hälfte der Energie in Form von in die Luft geblasener Wärme verloren geht, nutzt Tomato Masters genau diese Wärme zur Beheizung der Gewächshäuser. Die während des Produktionsprozesses freigesetzten Gase werden gereinigt und als CO2-Düngung in der Gemüseerzeugung genutzt. Bei Tomato Masters geht keine Energie verloren; gleichzeitig werden die CO2-Emissionen minimiert.

Alle Gewächshäuser sind mit beweglichen Energieschirmen ausgestattet, die den Energiebedarf um 50 Prozent herunterschrauben. Das zahlt sich insbesondere in den Wintermonaten aus.


Dank beweglicher Energieschirme wird der Energiebedarf in den Gewächshäusern halbiert. Foto: © Tomato Masters

LED-Beleuchtung gehört zur Standardausrüstung des Unterglaskomplexes.

Ein optimales Gewächshausklima ist die conditio sine qua non für ausgezeichnete Tomatenqualität. Deshalb sind die Glashäuser teilweise mit diffusem Glas ausgestattet, wodurch die vertikale Lichtverteilung deutlich verbessert wird. Die Tomatenpflanzen danken es mit einem zehn Prozent höheren Ertrag.

Unerwünschte Besucher, wie die Weiße Fliege oder die Rote Spinne, werden maximal biologisch bekämpft. Zu Beginn der Saison werden genügend Raubtiere eingesetzt, um die Kulturen auf umweltfreundliche Weise zu kontrollieren.
Auf Pflanzenschutzmittel wird lediglich in Ausnahmefällen zurückgegriffen. Spezialisten sorgen dafür, dass dann lokal sehr begrenzt interveniert wird.

Nähere Informationen unter: www.wirpackennachhaltigkeitan.eu

  
Finanziert mit Fördermitteln der Europäischen Union.

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