Präzisionslandwirtschaft = nachhaltige Landwirtschaft

Die Präzisionslandwirtschaft ist längst in Flandern angekommen. Dank dieser innovativen Technik kann zielgenau ausgemacht werden, welche Arbeiten pro Quadratmeter und sogar pro Pflanze oder Blatt durchzuführen sind. Durch die richtige Dosierung von Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmitteln am richtigen Ort und zur richtigen Zeit wird der höchstmögliche Ertrag pro Quadratmeter angestrebt.  Zugleich werden wertvolle Ressourcen gespart und weniger CO2-Emissionen verursacht.

Präzisionslandwirtschaft ist kein Hype

Innovative Landwirtschaft sieht heute so aus: Eine Drohne schwebt über einem Erdbeerfeld, sendet Fotos und Daten an einen selbstfahrenden Traktor, der den Boden GPS-gesteuert bis auf zwei Zentimeter genau an der erforderlichen Stelle düngt.

GPS-gesteuerter Traktor

Sensoren überwachen Pflanzen, Boden und Wetter und zeigen an, wo auf dem Feld Handlungsbedarf besteht.  Zudem kann durch Drohneneinsatz das Unkrautaufkommen beobachtet und gezielt agiert werden.  Mit einer Wärmebildkamera ausgestatte Drohnen können sogar für jeden Baum oder jede Pflanze feststellen, wo zusätzliches Wasser benötigt wird.

Präzisionslandwirtschaft in der Praxis:

• Erdbeerblütenzählung aus der Luft
  Die künstliche Intelligenz hat sich als praktischer Helfer bei der Erstellung von Ernteprognosen für Erdbeeren entpuppt.  Gemeinsam mit dem Fruit Experimentation Centre entwickelt Flanders Make eine Drohne, die aus der Luft die Anzahl der Erdbeerblüten zählt. Anhand der gewonnen Daten können sich sowohl Erzeuger als auch Veilingen adäquat auf die Erntezeit vorbereiten.

© Flanders Make: Erdbeerblütenzählung aus der Luft

• UV-C-Roboter gegen die Weißfleckenkrankheit bei Erdbeeren
  Erdbeerbauern haben seit Jahren mit dem Pilz ‘Mycosphaerella fragariae‘ zu kämpfen, der traditionell mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wird. Nun kommt eine neue Technik zum Einsatz: ein Roboter bestrahlt die Erdbeeren mit UV-C-Licht und schützt so vor der Krankheit. 

UV-C_Licht schützt vor der Weißfleckenkrankheit

• WikiLeeks
  Im Forschungszentrum Inagro in Rumbeke wird in Zusammenarbeit mit der REO Veiling ein Pilotprojekt für Lauch durchgeführt. Auf einer Fläche von 400 m² wird Lauch in Hydrokultur auf Trägern angebaut. Dadurch können die Lauchstangen engmaschiger heranwachsen, der Anbauzyklus wird verkürzt, das Krankheitsrisiko und damit der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln verringert. Außerdem ist dieser hydroponische Anbau weniger arbeitsintensiv und widersteht besser extremen Wetterbedingungen.

© Inagro: Lauch in Hydrokultur

• Gemüseflats
  Urban Crop Solutions ist ein belgischer Pionier auf dem Gebiet des Indoor-Farming, der vollautomatische vertikale, LED-beleuchtete Pflanzensysteme für Salat, Kräuter, Radieschen und Tomaten entwickelt.  Während des Anbauprozesses werden keine Pflanzenschutzmittel verwendet und es wird 20 Mal weniger Wasser verbraucht, als in der traditionellen Landwirtschaft!

 
Finanziert mit Fördermitteln der Europäischen Union

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