Nachhaltig währt am längsten:
Effizienter Wasserumgang im Obst- und Gemüsebau
Wasser gehört zu den wertvollsten Ressourcen im Obst- und Gemüsebau. Deshalb wurden im Laufe der Jahre nachhaltige Techniken und Systeme entwickelt, um das Wasser maximal aufzufangen und es möglichst sparsam und gezielt zu nutzen.
Wasser für 4.100 olympische Schwimmbecken
2020 haben 85 Prozent der belgischen Obst- und Gemüseerzeuger Regenwasser von den Dächern der Lagerhallen und Gewächshäuser aufgefangen. Das gesammelte Volumen wird auf mehr als zehn Millionen m³ Wasser beziffert. Damit könnte man knapp 4.100 olympische Schwimmbecken befüllen!
Wasserauffangbecken speichern das kostbare Nass
Aus Lebensmittelsicherheitsgründen darf Regenwasser bei der Obst- und Gemüsesortierung nicht genutzt werden. Daher wird Leitungswasser verwendet, das anschließend entkeimt und für die Bewässerung der Obst- und Gemüsegärten genutzt wird.
Tröpfchenbewässerung spart bis zu 30 Prozent Wasser
Die Bewässerung im Freilandgemüsebau erfolgt hauptsächlich durch Regen-, Oberflächen- und flaches Grundwasser. Die äußerst effiziente Tröpfchenbewässerung lässt das Wasser tiefer in den Boden eindringen, was zu einer Wasserersparnis von bis zu 30 Prozent führt.
Bodenfeuchtesensoren und Fernerkundung sorgen dafür, dass die Pflanzen just in time die erforderliche Wasserdosis erhalten. Neben einer App bedienen sich die Erzeuger auch Satelittenbildern, die dazu beitragen, die Bewässerung passgenau zu steuern.
Das in den Gemüsebetrieben benötigte Waschwasser wird aufbereitet. Bis zu 98 Prozent dieses Wassers kann nach der Aufbereitung perfekt wiederverwendet werden, z. B. für den Lauchanbau.
Bis zu 98 Prozent des Waschwassers wird nach der Aufbereitung wiederverwendet
Zweites Leben für Gewächshauswasser
Im Unterglasgemüsebau ist die zirkuläre Wassernutzung weitverbreitet. Das Regenwasser wird in Wasserbecken gesammelt, entkeimt und, mit Nährstoffen angereichert, den Pflanzen zugeführt. Überschüssiges Wasser wird aufgefangen, entkeimt und als Gießwasser wiederverwendet.
Tropfbewässerungssysteme sind auch im Obstbau fest etabliert, da sie eine Reihe von Vorteilen gegenüber der herkömmlichen Bewässerung bieten. Die Wasserzuteilung erfolgt mit geringem Druck, ist sehr effizient und kann mit der Nährstoffversorgung kombiniert werden. Anhand von Hightech-Sensoren wird der Wasserbedarf der Kulturen ermittelt. Bereits mehr als 30 Prozent der Obst- und Gemüseerzeuger greifen auf diese Technik zurück.
Die zirkuläre Wassernutzung ist im Unterglasgemüsebau weitverbreitet
Starkes Nachhaltigkeitsengagement
Der Obst- und Gemüsebau in Belgien engagiert sich sehr stark in puncto nachhaltiger Wasserbewirtschaftung. Dies gilt sowohl für den Wasserauffang, als auch für die sorgfältige Nutzung und Aufbereitung des Wassers zur Wiederverwendung. Außerdem sucht die Branche unentwegt nach weiteren Möglichkeiten zur nachhaltigen Nutzung des “blauen Goldes”.
Nähere Informationen unter: www.wirpackennachhaltigkeitan.eu
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