Bei John Vermeiren und seiner Ehegattin Lia Wouters (VW) besteht fast ein Drittel der Produktion noch stets aus klassischen, authentischen Fleischtomaten. Sie wachsen in Rispen, werden aber separat geerntet und so zum Verkauf angeboten. Die zehn Jahre alte Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage wurde durch eine neue ersetzt, die eine höhere Leistung bringt. John Vermeiren, ein Pionier der belgischen Tomatenerzeugung, konnte junge Erzeuger-Kollegen für die belichtete Erzeugung motivieren, damit belgische Tomaten das ganze Jahr hindurch verfügbar sind.
VOM VATER ZUM SOHN
John Vermeiren: „Als Sohn eines Gärtners war es für mich ganz klar, eine Gartenbauschule zu besuchen. Vor genau 30 Jahren haben wir damit begonnen, Tomaten unter Glas anzubauen. Die Fläche unserer Gewächshäuser ist von ursprünglich 7.000 m² auf 8,3 ha gewachsen; gleichzeitig stieg deren Höhe von 4 m auf derzeit 5,25 m. Wie alle Erzeuger, haben wir anfangs ausschließlich Fleischtomaten angebaut. Es war die einzige Tomatensorte, die damals in Belgien erzeugt wurde. 1997 haben wir Roma-Tomaten (die wir sowohl in Rispen als auch lose anbieten) angepflanzt und waren damit die ersten, die diese neue Sorte im Angebot hatten. Im Laufe der Jahre haben wir neue Sorten hinzugefügt, aber die großen, gerippten Fleischtomaten sind geblieben, weil sie immer noch gefragt sind. Obwohl die Anzahl der Sorten stark zugenommen hat, sind auch viele verschwunden.“
GESCHMACKVOLLE ZUKUNFT
„Tomaten werden heutzutage hauptsächlich auf der Geschmacksbasis veredelt. Das ist eine positive Entwicklung. Die Verbraucher kaufen sehr bewusst ein. Sie suchen den Geschmackstyp, der am besten zu Pasta oder Fleisch passt bzw. als Rohkost geeignet ist. Wir haben auch Tomaten im Versuch, die wir persönlich verkosten, um ihre Geschmackseigenschaften zu überprüfen. Diese Eigenschaft ist jedoch nicht die einzige, die zählt: Das Erscheinungsbild muss attraktiv sein; zudem muss die Wachstumskraft stimmen, um ganzjährig Tomaten erzeugen zu können.“
VOM GLASHAUS ZUR VERSTEIGERUNG
Lia Wouters: „Alles geht sehr schnell. Die Tomaten werden geordert, geerntet, zum Verpackungszentrum gebracht, verpackt und für den Transport vorbereitet. Was wir hier morgens ernten, wird nachmittags zur Versteigerung transportiert, wo der Kunde die Tomaten abholt. Am nächsten Tag liegen sie im Gemüseregal. Der Preis wird bei der Versteigerung festgelegt und ist für alle Erzeuger gleich.“
DIE FLANDRIA-FLEISCHTOMATEN SIND BEI BELORTA, DER COÖPERATIE HOOGSTRATEN UND DER REO VEILING ERHÄLTLICH.
